Aufgrund ihrer großen Entfernung sind die Planeten nur schwer zu fotografieren. Um Einzelheiten abzubilden, sind ein Teleskop, große Brennweiten von mehreren Metern und lange Belichtungszeiten erforderlich.
Im Zeitalter der chemischen Fotografie stellten die langen Belichtungszeiten von mehreren Sekunden ein Problem dar. Unsere irdische Lufthülle ist in ständiger Bewegung. Bei der Beobachtung mit dem Teleskop macht sich das dadurch bemerkbar, dass ein Stern oder Planet im Gesichtsfeld „zittert“ oder wackelt. Dieser störende Effekt wird umso größer, je höher die Vergrößerung ist. Bei einer sekundenlangen Fotografie führt dies dazu, dass die Aufnahme unscharf wird.
Mit Einführung der elektronischen CCD-Kameratechnik konnte hier ein wesentlicher Fortschritt erzielt werden. Das Licht des Planeten fällt nicht auf einen chemischen Film, sondern auf einen hochempfindlichen Chip, der die Bildinformationen sammelt.
In der Praxis wird bei der Planetenfotografie eine Videokamera oder Webkamera an ein Teleskop angeschlossen. Die Kamera macht viele kurzbelichtete Aufnahmen, die an einen Computer übertragen werden. Durch die kurzen Belichtungszeiten von Sekundenbruchteilen, wird die „Wackelbewegung“ des Planeten regelrecht „eingefroren“. Mittels Bildbearbeitungsprogrammen können die Einzelaufnahmen zu einem Gesamtbild zusammengefügt und weiter verarbeitet werden. Durch Einsatz der CCD-Technik können Amateurastronomen mittlerweile hoch aufgelöste Fotos von Planeten erstellen, die besser sind, als Aufnahmen, die früher mittels chemischer Fotografie mit den größten Teleskopen der Welt gemacht wurden.
Die hier gezeigte Aufnahme des Mars entstand mit dieser Technik. Deutlich sind eine Polkappe und dunkle Strukturen erkennbar.
Aufnahmeort: Edelweissspitze/Österreich; 26.09.2003, ca. 0:00h MESZ; Teleskop: 18cm-Maksutov-Newton f/8; 2,4-fach Barlow + 2-fach Barlow; Kamera: Philips ToUcam 740k
1024 Bilder mit IR-Sperrfilter in Registax summiert, 30% Verwendungsrate 1024 Bilder mit IR-Passfilter mit Registax summiert, 30% Verwendungsrate
Summenbilder in Photoshop unscharf maskiert, geschärft und weiterbearbeitet, anschließend als IR-RGB-Bild zusammengesetzt
Autor: ©Georg Görgen