Ehrung für Karl Heidlas
Der ehemalige Leiter der Aachener Sternwarte, Karl Heidlas, wurde für seine Verdienste um die Astronomie und die Sternwarte im Jahr 2014 besonders geehrt: ein Asteroid wurde nach ihm benannt.
Asteroiden sind Himmelkörper, die ihre Bahnen um die Sonne ziehen. Sie sind kleiner als Planeten und werden daher auch als Kleinplaneten oder Planetoiden bezeichnet. 2009 wurde bei der Durchmusterung fotografischer Aufnahmen ein Asteroid entdeckt, der zunächst die Nummer 332706 erhielt. Auf Vorschlag von Mitgliedern des astronomischen Arbeitskreises der Aachener Sternwarte erhielt der Asteroid die offizielle Bezeichnung (332706) Karlheidlas.
Der irdische Karl Heidlas war fast zwei Jahrzehnte Leiter der VHS-Volkssternwarte Aachen. Dank seines Einsatzes wurde die Ende der 80er Jahre baufällige Sternwarte vor dem endgültigem Aus gerettet und in den Folgejahren aufwändig restauriert. Er gründete den astronomischen Arbeitskreis, der auch heute noch ein Anlaufpunkt für die Amateurastronomen in der Region ist. Bei Führungen vermittelte er Tausenden von Besuchern die Faszination des Weltalls. Mit seiner Begeisterung konnte er viele Interessierte anstecken. Einige davon sind heute selber an der Sternwarte aktiv.
Am 15.05.2014 fand eine Feierstunde mit zahlreichen Gästen in der Sternwarte statt.
Jürgen Balk, Leiter der Sternwarte, würdigte die Leistungen von Karl Heidlas und dankte ihm im Namen der Sternwarte für seinen Einsatz.
Tobias Häusler, aktives Mitglied des astronomischen Arbeitskreises und Mitarbeiter eines Netzwerkes zur Entdeckung von Asteroiden, erläuterte, wie man Asteroiden am Himmel aufspürt und wie deren Benennung erfolgt.
Im Anschluss an die Vorträge überreichte Jürgen Balk Karl Heidlas eine Urkunde mit den Daten des Asteroiden.
Karl Heidlas erzählte daruafhin seinen Werdegang und wie er bereits als Junge zur Astronomie kam: In seiner böhmischen Heimat nahm ihn ein Lehrer in den tief verschneiten Wintern im Pferdeschlitten mit zur Schule. In den kalten Morgen- und Abendstunden erklärte ihm der Lehrer, selber Amatuerastronom, den gestirnten Himmel. Und für den Jungen wurde klar: "Egal, was ich im Leben mache - auf jeden Fall mache ich nebenbei Astronomie." Und so kam es - Karl Heidlas studierte Chemie und war viele Jahre in diesem Beruf tätig, zuletzt als Chefchemiker im Kraftwerk Weisweiler. Daneben blieb er der Astronomie ein Leben lang treu.
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