1877 beobachtete der italienische Astronom Schiaparelli Linien, die sich über die Marsoberfläche zogen. Diese wurden als „Kanäle“ gedeutet, die von einer hochentwickelten Kultur von Marsianern erbaut wurden. Viele Astronomen bestätigten Schiaparellis Beobachtungen, andere konnten keine Kanäle entdecken. Es entbrannte ein wissenschaftlicher Streit, der erst durch die Raumfahrt beigelegt werden konnte. Unbemannte Raumsonden sandten Fotografien der Marsoberfläche zur Erde, die zeigten, dass es keine Kanäle dort gibt. Es handelte sich um eine optische Täuschung, die beim Blick durchs Teleskop auftreten kann.
Diese Aufnahme entstand mit einem Spiegelteleskop mit 22,5 cm Öffnung. Mithilfe von zwei Barlowlinsen wurde die Brennweite auf 11 m verlängert. Um die dunklen Strukturen der Marsoberfläche hervorzuheben wurde die Aufnahme digital stark bearbeitet. Sie entspricht etwa den Abbildungen in älteren gezeichneten Marskarten.
Aufnahmeort: Würselen; 28.07.2003; Teleskop: C11; 2x 2fach Barlow, Gesamtbrennweite 11m; stark bearbeitet, um Albedostrukturen hervorzuheben
Autor: ©Reinhard Lauterbach