Hier ist eine Übersicht über das Geschehen am Himmel in diesem Monat. Die Darstellungen des Himmels wurden mit der Freeware Stellarium erstellt. Die Aufnahmen der Planeten entstanden an der Sternwarte Aachen. Durch Klicken auf die Abbildungen werden diese vergrößert.
Der Sternenhimmel Mitte September gegen 21.30 Uhr in Richtung Südwesten
Im September wird es deutlich früher dunkel, als in den Vormonaten. Anfang September geht die Sonne gegen 20.15 Uhr unter, Ende des Monats bereits gegen 19.15 Uhr.
Im Westen geht das Frühjahrsternbild Jungfrau unter. Tief über dem südlichen Horizont stehen Waage, Skorpion, Schütze und Steinbock. Darüber erhebt sich der ausgedehnte Schlangenträger.
Zu den ersten Sternen, die in der abendlichen Dämmerung sichtbar werden, gehören der Arktur im Bärenhüter, die helle Wega in der Leier und Altair im Adler.
Am 13. September wandert der zunehmende Mond durch den Schützen.
Der Sternenhimmel Mitte September gegen 21.30 Uhr in Richtung Südosten
Im Osten gehen Wassermann, Fische und Widder auf. Über den Fischen steht das große Rechteck des Pegasus, an das sich die Andromeda anschließt.
Höher am Himmel stehen der Schwan und die Kassiopeia, die wegen ihrer markanten Form auch als das "Himmels-W" bezeichnet wird.
Der Sternenhimmel Mitte September gegen 21.30 Uhr in Richtung Norden
Im Norden sehen wir den Großen Bären. Seine sieben hellsten Sterne werden auch als der "Große Wagen" bezeichnet - die offizielle Bezeichnung des Sternbildes lautet jedoch Großer Bär.
Darüber sehen wir den Kleinen Bären - auch "Kleiner Wagen" genannt. Die Schwanzspitze des Kleinen Bären markiert den Polarstern. Die Verlängerung unserer Erdachse zeigt ziemlich genau auf den Polarstern. Daher scheint sich der gesamte Himmel um den Polarstern zu drehen, während dieser Stern zu jeder Zeit an der selben Stelle steht. Der Polarstern steht zu jeder Jahres-, Tages- und Nachtzeit (ziemlich) genau im Norden. Er kann daher zuverlässig als Kompass genutzt werden. Der Polarstern ist nicht besonders hell, es gibt jedoch einen Trick wie man ihn leicht findet: Man hält nach dem markanten "Großen Wagen" Ausschau, dessen Form leicht zu merken ist. Dann denkt man sich eine Linie durch die beiden hinteren Sterne (Merak und Dubhe) im Kasten des Wagens. Diese Linie zeigt auf den Polarstern. Verlängert man längs dieser Linie den Abstand der Sterne Merak und Dubhe fünfmal, hat man den Polarstern gefunden.
Um den Kleinen Bären windet sich der ausgedehnte Drache.
Der Sternenhimmel gegen 23.00 Uhr in Richtung Südosten
Im Osten gehen Widder und Stier auf, darüber steht Perseus.
Im Süden ist der Wassermann vollständig aufgegangen. Durch dieses Sternbild zieht der Planet Saturn. Er ist mit bloßem Auge leicht zu finden, da wir in der Region des Wassermanns keine hellen Sterne sehen, so dass Saturn das auffallendste Objekt darstellt.
Der Sternenhimmel gegen 1.00 Uhr morgens in Richtung Südosten
Im Osten ist der Stier ganz aufgegangen. An ihn schließt sich der Fuhrmann mit dem hellen Stern Capella an. Im Nordosten tauchen die Zwillinge auf.
Nach Mitternacht sind zwei weitere helle Planten sichtbar - Jupiter im Stier und Mars in den Zwillingen.
Der Sternenhimmel gegen 3.00 Uhr morgens in Richtung Südosten
Im Südosten ist das Wintersternbild Orion aufgegangen. Aufgrund seiner markanten Form mit den drei "Gürtelsternen" und den hellen Sternen Beteigeuze und Rigel ist er leicht auszumachen.
Die 550 Lichtjahre entfernte Beteigeuze in Orions Schulter ist ein roter Riesenstern mit dem 500fachen Durchmesser und der 40.000fachen Leuchtkraft unserer Sonne. Der Stern hat das Ende seiner Entwicklung erreicht. Er wird als Supernova explodieren und seine Hülle in den Weltraum schleudern. Zurück bleibt ein superkompakter Neutronenstern.
Rigel, im Fuß des Orion, ist 860 Lichtjahre entfernt. Er hat den 80fachen Durchmesser und die 80.000fache Leuchtkraft unserer Sonne. Er gehört damit zu den leuchtkräftigsten Sternen unserer Milchstraße.
Die Zwillinge, mit den hellen Sternen Castor und Pollux, können ebenfalls leicht am Himmel ausgemacht werden.
Der Sternenhimmel gegen 6.00 Uhr morgens in Richtung Südosten
Gegen 5.00 Uhr morgens wird es im Osten wieder hell. Das Frühjahrsternbild Löwe geht auf, darüber steht der Krebs.
Im Südosten geht der Große Hund mit dem hellen Stern Sirius auf. Sirius ist der hellste Stern, den wir am Nachthimmel sehen können. Tatsächlich ist er nicht besonders leuchtkräftig. Er besitzt "nur" den doppelten Durchmesser und die 20fache Leuchtkraft unserer Sonne. Mit einem Abstand von 8,6 Lichtjahren gehört er jedoch zur nächsten Nachbarschaft der Sonne. Zum Vergleich: Der helle Stern Rigel im Fuß des Orion ist rund 100mal weiter entfernt als Sirius.
Im Löwen können wir bis Mitte September den Planeten Merkur erspähen.
Bis Mitte September können wir kurz vor Sonnenaufgang fast alle Planeten am Himmel sehen. Von Ost nach West sind dies Merkur, Mars, Jupiter, Uranus, Neptun und Saturn. Nur die Venus befindet sich in diesem Monat von uns aus gesehen auf der anderen Seite der Sonne und wird abends sichtbar.
Merkur, Mars, Jupiter und Saturn sind mit bloßem Auge sichtbar. Für die weit entfernten Eisriesen Uranus und Neptun benötigt man mindestens ein Fernglas.
Alle Planeten bewegen sich (mit kleinen Abweichungen) in einer Ebene um die Sonne. Von der Erde aus gesehen folgen sie einer Linie am Himmel, der Ekliptik. Die Ekliptik zieht sich durch die Sternbilder (die Tierkreiszeichen), die aus dem Horosokp bekannt sind. Die Planeten - und auch unsere Sonne - sind daher nur in diesen Tierkreiszeichen zu finden.
Merkur bewegt sich - von der Erde aus gesehen - immer in der Nähe der hellen Sonne und ist daher schwierig zu beobachten. In der Regel ergibt sich in unseren Breiten dreimal im Jahr für wenige Wochen die Gelegenheit zur Beobachtung. Der Winkelabstand zur Sonne ist dann so groß, dass Merkur nicht von der Sonne überstrahlt wird.
Der innerste Planet des Sonnensystems ist mit bloßem Auge vor Sonnenaufgang sichtbar, in der hellen Dämmerung ist er jedoch etwas schwierig auszumachen. Mit dem Fernglas ist er leicht zu finden.
Im Teleskop zeigt Merkur Phasen, wie unser Mond. Aufgrund seiner großen Entfernung von rund 120 Millionen Kilometern und seinem kleinen Durchmesser von 4900 km erscheint er im Teleskop als kleines Scheibchen. Einzelheiten auf seiner Oberfläche sind nur ganz schwierig auszumachen.
Mars geht Anfang September kurz nach Mitternacht auf, Ende des Monats gegen 23.30 Uhr.
Der rötlich leuchtende Mars ist mit bloßem Auge leicht auszumachen. Sein Abstand beträgt derzeit etwa 200 Millionen Kilometer. Im Teleskop erscheint er noch als kleines Scheibchen, auf dem kaum Einzelheiten sichtbar sind. Zum Ende des Jahres verringert sich der Abstand Erde-Mars auf rund 100 Millionen Kilometer und die Beobachtungsbedingungen werden günstiger.
Jupiter, der größte Planet des Sonnensystems, geht Anfang Septmeber kurz vor Mitternacht auf, Ende des Monats bereits gegen 22.00 Uhr.
Trotz seiner Entfernung von ca. 750 Millionen Kilometern ist er strahlend hell. In diesem Monat ist er nach Sonne und Mond das hellste natürliche Objekt am Nachthimmel.
Im Teleskop sehen wir Wolkenbänder in seiner oberen Atmosphäre und seine vier größten Monde. Mit der Atmosphäre bewegt sich der "Große Rote Fleck" (GRF) , ein riesiger Wirbelsturm, in den unsere Erde zweimal hinein passen würde. Aufgrund der schnellen Rotation des Jupiters von knapp 10 Stunden kann der GRF immer nur für etwa drei Stunden beobachtet werden, bevor er auf der Rückseite des Planeten verschwindet.
Uranus, der drittgrößte Planet des Sonnensystems, ist in einer dunklen mondlosen Nacht theoretisch noch mit bloßem Auge erkennbar. Mit einem Fernglas und einer Sternkarte oder einer Astronomie-App, wie dem kostenlosen Stellarium, kann man ihn relativ leicht finden. Aufgrund seiner riesigen Entfernung von 2,86 Milliarden Kilometern erscheint er auch im großen Fernrohr nur als kleines Scheibchen, auf dem keine Einzelheiten erkennbar sind.
Uranus wandert langsam durch den Stier. Zur Orientierung können der helle Jupiter, das liegende "V" des Sternbildes Stier und der offene Sternhaufen der Plejaden dienen, der nördöstlich (links oberhalb) von Uranus steht.
Die Plejaden, auch Siebengestirn genannt, sind eine Ansammlung von Sternen in rund 400 Lichtjahren Entfernung.
Um Neptun aufzuspüren benötigt man mindestens ein Fernglas. Der äußerste Planet des Sonnensystems ist 4,33 Milliarden Kilometer entfernt. Auch in einem großen Teleskop ist er nur als winziges Scheibchen sichtbar.
Am 21. September erreicht Neptun seine Oppositionsstellung im Sternbild Fische. Er steht dann - von der Erde aus gesehen - der Sonne genau gegenüber.
Zur Orientierung kann Planet Saturn helfen, derzeit das hellste Objekt in dieser Himmelsregion.
Saturn geht nach Sonnenuntergang im Südosten auf. Am 8. September erreicht er seine Oppositionsstellung. Er steht dann - von der Erde aus gesehen - der Sonne genau gegenüber. Die Zeit um die Oppisition bietet die beste Möglichkeit, einen Planeten zu beobachten, da er dann die ganze Nacht sichtbar ist. Saturn ist rund 1,325 Milliarden Kilometer von uns entfernt. Das von ihm reflektierte Sonnenlicht braucht fast 74 Minuten, bis es zu uns gelangt.
Bereits in einem kleinen Teleskop fällt bei etwa 30facher Vergrößerung auf, dass Saturn "Ohren" aufweist, die von der Kugel des Planeten abstehen. Bei höherer Vergrößerung zeigt sich, dass es sich um sein Ringsystem handelt. In diesem Jahr sehen wir die Ringe in Kantenlage und sie erscheinen relativ schmal. Das Ringsystem, das den Gasplaneten umgibt, hat einen Durchmesser von mehreren hunderttausend Kilometern. Die Ringe sind jedoch nur etwa einen Kilometer dick. 2025 werden wir genau auf die Ringebene blicken und die Ringe bleiben für kurze Zeit unsichtbar.
Der Planet Venus ist nach Sonne und Mond das hellste natürliche Objekt, das wir am Himmel sehen können. In diesem Monat bewegt sich die Venus jedoch - von der Erde aus gesehen - ganz nahe an der hellen Sonne und wird von deren Licht überstrahlt. In der hellen Abenddämmerung ist sie daher noch nicht sehr auffällig. In den nächsten Monaten vergrößert sich ihr Winkelabstand zur Sonne und sie wird als strahlend heller "Abendstern" nach Sonnenuntergang sichtbar.
Am 5. September sehen wir eine ganz schmale Mondsichel neben der Venus.
In den frühen Morgenstunden des 18. September ereignet sich eine partielle Mondfinsternis. Da nur rund 8 % des Vollmondes vom Kernschatten der Erde verdunkelt werden, ist die Finsternis nicht sehr auffallend. Der Mond wird scheinbar nur etwas "angeknabbert".
Die Finsternis beginnt um 2: 41 Uhr, der Mond tritt dann in den Halbschatten der Erde. Dies ist allerdings kaum mit dem bloßem Auge wahrnehmbar, da die Mondoberfläche nur wenig verdunkelt wird. Um 4:12 Uhr tritt der Mond in den Kernschatten, was gut zu erkennen ist. Die Mitte der Finsternis wird um 4:44 Uhr erreicht. Um 5:17 Uhr tritt der Mond wieder aus dem Kernschatten heraus. Um 6:47 verlässt er den Halbschatten und die Finsternis ist beendet.
Am 22. September ist Herbst-Tagundnachtgleiche. An diesem Tag dauert überall auf der Erde der Tag so lange wie die Nacht. Die Sonne zieht an diesem Tag im Sternbild Jungfrau über den Himmelsäquator und wechselt von den nördlichen in die südlichen Bereiche des Himmels. Für uns auf der Nordhalbkugel sinkt die Sonne jeden Tag früher unter den Horizont und die Tage werden länger.