Der Sternenhimmel im November
Hier ist eine Übersicht über das Geschehen am Himmel in diesem Monat. Die Darstellungen des Himmels wurden mit der Freeware Stellarium erstellt. Die Fotos der Planeten entstanden an der Sternwarte Aachen. Durch Klicken auf die Abbildungen werden diese vergrößert.
Der Sternenhimmel Mitte November in Richtung Südwesten gegen 18.00 Uhr
Nach Umstellung der Sommerzeit auf die Normalzeit wird es früh dunkel. Im Südwesten gehen die Sommersternbilder Schlangenträger und Schütze unter. Darüber sehen wir noch die Frühjahr- und Sommersternbilder Herkules, Leier und Adler.
Tief über dem südwestlichen Horizont sehen wir den Planeten Venus. Die Venus bleibt in den nächsten Monaten heller "Abendstern".
Der Sternenhimmel Mitte November in Richtung Südosten gegen 18.00 Uhr
Tief am Himmel stehen Steinbock, Wassermann, Fische und Widder.
Über den Fischen sehen wir den ausgedehnten Pegasus, der mit der Andromeda verbunden ist. Im Osten sind der Perseus und die Kassiopeia sichtbar. Die Kassiopeia wird wegen Ihrer Form auch das "Himmels-W" genannt - sie ist leicht am Himmel zu identifizieren. Knapp über dem Horizont liegt der Walfisch.
Im Wassermann ist ein heller "Stern"sichtbar, der nicht zu diesem Sternbild gehört. Dies ist der Planet Saturn.
Saturn ist mit bloßem Auge leicht zu finden, da er das einzige helle Objekt im Gebiet des Sternbildes Wassermann ist.
Der zweitgrößte Planet des Sonnensystems ist derzeit rund 1,4 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Das von ihm reflektierte Sonnenlicht ist 78 Minuten unterwegs, bis es auf die Erde trifft.
Im Teleskop zeigt Saturn sein Ringsystem. In diesem Jahr blicken wir fast in die Ebene des Rings. Das im Teleskop sichtbare Ringsystem hat eine Ausdehung von mehr als 300.00 Kilometer und ist jedoch nur etwa einen Kilometer dick.
Der Himmel Mitte November Richtung Norden gegen 18.00 Uhr
Im Nordwesten steht der Große Bär über dem Horizont. Seine sieben hellsten Sterne werden auch als der "Große Wagen" bezeichnet - die offizielle Bezeichnung des Sternbildes lautet jedoch Großer Bär.
Genau im Norden steht der Kleine Bär - auch "Kleiner Wagen" genannt. Die Schwanzspitze des Kleinen Bären markiert den Polarstern. Die Verlängerung unserer Erdachse zeigt ziemlich genau auf den Polarstern. Daher scheint sich der gesamte Himmel um den Polarstern zu drehen, während dieser Stern zu jeder Zeit an der selben Stelle steht.
Viele Menschen denken, der Polarstern sei der hellste Ster am Himmel. Dies ist jedoch nicht so - der Polarstern ist relativ unauffällig. Um ihn zu finden gibt es einen Trick: Man denkt sich eine Linie durch die hinteren Sterne des "Großen Wagen" nach oben. In der fünffachen Verlängerung des Abstandes der beiden Sterne finden wir den Polarstern.
Um den Kleinen Bären windet sich der ausgedehnte Drache.
Der Sternenhimmel Mitte November gegen 21.00 Uhr in Richtung Südosten
Im Osten gehen die Wintersternbilder Stier, Zwillinge und Orion auf.
Der "Kopf" des Stiers ist ziemlich markant - er bildet ein nach links geneigtes V. Hauptstern des Stiers ist der rötliche Riesenstern Aldebaran. An den Stier schließt sich der Fuhrmann mit dem auffallend hellen Stern Capella an.
Am 15. November zieht der Vollmond durch den Stier.
Zwischen den "Hörnern" des Stiers sehen wir in diesem Monat den Planeten Jupiter.
Jupiter, größter Planet des Sonnensystems, ist strahlend hell. Nach Sonne, Mond und Venus ist er das hellste natürliche Objekt am Himmel.
Im Teleskop werden Wolkenstrukturen in seiner Atmosphäre und seine vier größten Monde sichtbar.
Jupiters Abstand zur Erde beträgt im November rund 620 Millionen Kilometer. Das von Jupiter reflektierte Sonnenlicht braucht 35 Minuten, um zur Erde zu gelangen.
Ebenfalls durch den Stier zieht derzeit der ferne Planet Uranus. Nach Jupiter und Saturn ist er der drittgrößte Planet des Sonnensystems.
Am 17. November erreicht Uranus seine Oppositionsstellung. Er steht dann - von der Erde aus gesehen - der Sonne genau gegenüber.
Uranus ist theoretisch in einer dunklen Nacht gerade noch mit bloßem Auge erkennbar. Mit einem Fernglas und einer Sternkarte kann man ihn relativ leicht finden. In diesem Jahr können der helle Jupiter und der auffallende offene Sternhaufen der Plejaden (das Siebengestirn - links oberhalb der Bildmitte) bei der Orientierung helfen.
Zum Zeitpunkt seiner Opposition ist Uranus 2,778 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Das Licht, das wir von ihm empfangen, ist 2 Stunden und 35 Minuten unterwegs, bis es auf die Erde trifft.
Im Teleskop erscheint er als kleines Scheibchen, auf dem keine Einzelheiten sichtbar sind.
Der Sternenhimmel in Richtung Südosten gegen Mitternacht
Im Osten sehen wir die Zwillinge, mit den hellen Sternen Castor und Pollux. Östlich davon sehen wir den Krebs.
Über dem südöstlichen Horizont steht der auffallende Orion. Aufgrund seiner drei "Gürtelsterne" kann er gut am Himmel identifiziert werden.
Unter dem Orion geht der Große Hund mit dem hellen Stern Sirius auf. Sirius ist der hellste Stern, den wir am Nachthimmel sehen können. Sirius ist absolut gesehen eigentlich kein sehr leuchtkräftiger Stern. Er leuchtet "nur" etwa 20mal heller als unsere Sonne. Mit 8,6 Lichtjahren Entfernung gehört er allerdings zur nächsten Nachbarschaft unserer Sonne und erscheint uns deshalb so hell. Der helle Stern Rigel im "Fuß" des Orion ist etwa 100mal weiter entfernt als Sirius und leuchtet dennoch sehr hell am irdischen Nachthimmel. Rigel hat etwa die 80.000fache Leuchtkraft unserer Sonne und gehört damit zu den hellsten Sternen in unserer Galaxie.
Durch den Krebs bewegt sich diesem Monat der Planet Mars.
Mars ist auffallend hell. Sein Abstand zur Erde verringert sich im November auf etwa 130 Millionen Kilometer. Sein Licht ist etwa 7 Minuten unterwegs zu uns. Im Teleskop erscheint er noch als kleines Scheibchen, auf dem dunkle Strukturen sichtbar werden.
Im Dezember wird sich sein Abstand auf 100 Millionen Kilometer verringern und die Beobachtungsbedingungen werden günstiger.
Der Sternenhimmel gegen 3.00 Uhr morgens in Richtung Südosten
Im Osten geht das Frühjahrsternbild Jungfrau auf, darüber steht der Löwe. Über dem südlichen Horiont erhebt sich die Wasserschlange. Sie ist das größte Sternbild am Himmel. Da sie jedoch keine sehr hellen Sterne enthält, ist sie wenig auffallend.
Im November ist der Meteorstrom der Leoniden aktiv. Ihren Namen haben die Leoniden daher, dass sie scheinbar aus dem Sternbild Löwen (lateinisch Leo) kommen. Das Maximum ist in der Nacht auf den 17. November. In diesem Jahr werden jedoch nicht allzu viele "Sternschnuppen" erwartet, etwa 15 pro Stunde. Um die Leoniden zu beobachten sucht man am besten einen dunklen Ort, abseits von künstlicher Beleuchtung mit freier Sicht auf, z.B. einen Feldrand.
Der Himmel Mitte November gegen 6.00 Uhr morgens in Richtung Südosten
Um 6.00 Uhr morgens wird es im Osten langsam hell, das Sternbild Jungfrau ist ganz aufgegangen. Östlich von ihr steht der Bärenhüter mit dem hellen Stern Arktur.
Die Sonne geht Anfang November gegen 7.30 Uhr morgens auf , Ende November gegen 8.15 Uhr.