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Das große Teleskop der Aachener Sternwarte wird in den kommenden Monaten restauriert.

Die Volkssternwarte Aachen wurde dieses Jahr 90 Jahre alt. Das große
Carl-Zeiss-Teleskop ist noch älter und stammt wahrscheinlich aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Die Zeit ging nicht spurlos an Sternwarte und Teleskop vorbei. An der
Sternwarte wurden im Laufe der Zeit immer wieder Restaurationsarbeiten zum Erhalt des Gebäudes durchgeführt. Das Teleskop wurde regelmäßig gewartet und kleinere Reparaturen wurden vorgenommen. Nach der langen Betriebszeit ist der Verschleiß an den beweglichen Teilen jedoch so groß geworden, dass eine komplette Überarbeitung notwendig wird. Dazu wird das gesamte Teleskop abgebaut, abtransportiert und von einer Fachfirma komplett überarbeitet. Die gesamte Restauration wird voraussichtlich ein Jahr dauern.

Mit der Restaurierung beauftragt wurde Uwe Meiling, der bereits das Carl-Zeiss-Teleskop der Sternwarte Greifswald komplett überholt hat. 

Übergangsweise wird ein modernes Teleskop zur Verfügung stehen, um Beobachtungen durchzuführen. Nach der Restaurierung wird das große Teleskop in neuem Glanz wieder an seinem alten Platz aufgestellt.

Am 4. November 2025 wurde mit dem Abbau des Teleskops begonnen. Uwe Meiling und Marco D´Aquino nahmen zuerst den langen Tubus ab. Zuvor war das Linsensystem aus dem vorderen Teil ausgebaut worden. 

Das etwa 100 kg schwere Metallrohr wurde aus der Kuppel getragen...

... und erst einmal abgelegt. 

Als nächstes folgte das etwa 450 kg schwere Achsenkreuz.

Der Abbau wurde vom WDR gefilmt. 

Das Achsenkreuz wurde mittels Portalkran vorsichtig abgelassen...

... und zum Transport auf ein vorbereitetes Stativ gesetzt.

Ein Blick auf die Feinantriebe des Teleskops.

Diffizil gestaltete sich die Demontage der mechanischen Nachführung. 

Dazu musste das Gehäuse teilweise zerlegt werden. 

Es folgten der obere Teil... 

... und der Fuß der massiven gusseisernen Säule. 

Geschafft! 

Der Abbau des Teleskops erfolgte schneller als erwartet. Am Nachmittag des 4. November waren alle Teile demontiert worden. 

Während des Abbaus hatte der WDR noch Interviews gedreht und bei bestem Wetter Luftaufnahmen mit einer Drohne gemacht. Der Beitrag in der WDR Lokalzeit ist hier (ab Minute 17:00) zu sehen. 

Tatsächlich war das Wetter in der ersten Novemberwoche tadellos, was die Arbeiten sehr erleichterte.

Zahlreiche Kraniche zogen in Richtung Süden. 

Am 6. November stand ein heikler Arbeitsschritt bevor: Die schweren Komponenten des Teleskops mussten aus der Kuppel gehoben werden.  Hierzu war ein Teleskoplader gemietet worden, der sich allerdings als etwas störrisch erwies. 

Der Arm des Laders wurde fast komplett ausgefahren und reichte so bis in die Kuppel. 

Als erstes wurde das schwerste Teil vorsichtig aus der Kuppel gehoben...

... zur Straße transportiert und auf einen Anhänger geladen. 

In gleicher Weise wurden der Säulenfuß...

... und die Säule abgebaut und aufgeladen.

Zum Schluss folgte der Tubus.

Am gleichen Abend noch brach Uwe Meilung zu seiner Werkstatt in Zellewitz, Sachsen-Anhalt, auf. 

Zurück blieb eine fast leere Kuppel. 

Am folgenden Wochenende bereiteten Mitglieder des Arbeitskreises Astronomie den Untergrund zur Aufstellung des Ersatzteleskops vor. 

In die massive Betonsäule wurden Löcher gebohrt, Messinghülsen und Gewindestangen eingesetzt.

Eine Stahlplatte wurde aufgesetzt. 

Auf die Stahlplatte wurde eine hohle Stahlsäule geschraubt, die mit Quarzsand gefüllt wurde.

Die Säule trägt ein Schmidt-Cassegrain-Teleskop mit 30 cm Spiegeldurchmesser und 3 m Brennweite in einer computergesteuerten Gabelmontierung.